Überblick der Geschichte der SPÖ von 1888 bis
Heute. |
|
1888 bis 1918Vom Einigungsparteitag bis zur Ausrufung der Ersten Republik.Victor Adler eint die unterschiedlichen Strömungen der jungen sozialdemokratischen Bewegung. Sozialdemokraten ziehen in den Reichstag ein, alle Männer erhalten das allgemeine Wahlrecht. Die Schüsse von Sarajewo sind der Anfang vom Ende einer sozialistischen Vision vom friedlichen Zusammenleben der Völker. Gegen die erste Kriegsbegeisterung setzt sich der Friedenswille auch in der Sozialdemokratie erst langsam durch. 1918 sind die "letzten Tage der Menschheit" zu Ende. Sozialdemokraten sind die "Geburtshelfer" der Ersten Republik.
30.
Dezember 1888 bis 1. Jänner 1889
12. Juli 1889
14. Juli 1889
1. Mai
1890
28.
Jänner 1891
13. Oktober 1892
24. bis 27. Dezember 1893
18. Oktober 1894
9. März 1897
24. bis 29. September 1899
31. Mai 1890
28. November 1905
14. bis 25. Mai 1907
19. März 1911
28. Juli 1914
28. Dezember 1916
30. Oktober 1918
1. November 1918
12. November 1918 |
|
1918 bis 1939Von der Regierungsverantwortung in die Illegalität.In der Regierung kann die Sozialdemokratie nun erstmals ihre Forderungen verwirklichen. In nur wenigen Monaten tut sie mehr für die arbeitenden Menschen als alle Regierungen vor ihr. Die Fronten verhärten sich aber. Nach Justizpalastbrand und Korneuburger Eid, der die Heimwehr auf autoritär-faschistische Ziele einschwört, setzen der Bürgerkrieg 1934 und der austrofaschistische Ständestaat der Demokratie ein Ende. Die Sozialdemokratie wird verboten. Der Nationalsozialismus wirft die ersten Schatten auf Österreich. Mit dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland, den viele in der Hoffnung auf Brot und Arbeit begrüßen, beginnt das schrecklichste und schmerzlichste Kapitel der österreichischen Geschichte.
16. Februar 1919
Mai 1919
10. September 1919
22. Oktober 1920
10. November 1920
Mai 1924
3. November 1926
30. Jänner 1927
15.
Juli 1927
18. Mai 1930
7. März 1933
12. Februar 1934
12. März 1938
1. September 1939 |
|
|
|
1967 bis 1999Ein Vierteljahrhundert sozialdemokratischen Gestaltens.1970 wird zur Geburtstunde des modernen Österreich. In 13 Jahren Alleinregierung und in den Koalitionen danach kann die SPÖ ihre Konzepte und Ideen weitgehend verwirklichen. Bruno Kreisky wird in der Aufbruchsphase der siebziger Jahre für eine ganze Generation zum Symbol der Modernisierung und Weltoffenheit. Die SPÖ öffnet sich für breite Bevölkerungsschichten. Die Veränderung der politischen Rahmenbedingungen verlangt nach einer breiten Zusammenarbeit. Eine international schlechtere wirtschaftliche Lage führt auch in Österreich zu Modernisierungen und wirtschaftlichen Reformen, die unter Franz Vranitzky forciert werden. Unter Vranitzky tritt Österreich in ein gemeinsames Europa ein. Mit dem Rückzug Vranitzkys aus seinen Regierungs- und Parteifunktionen bricht für die Sozialdemokratie eine neue Ära an. Der neue Vorsitzende Viktor Klima kündigt den Aufbruch ins neue Jahrtausend an.
1. März 1970
10. Oktober 1971
23. Juni 1974
1. Jänner 1975
5. Oktober 1975
18. bis 20. Mai 1978
6. Mai 1979
24. April 1983
27. bis 29. Oktober 1983
16. Juni 1986
16. September 1986
11. Mai 1988
29. Juli 1990
7. Oktober 1990
14. und 15. Juni 1991
3. und 4. Juni 1993
12. Juni 1994
9. Oktober 1994
1. Jänner 1995
2. bis 4. Oktober 1995
17. Dezember 1995
12. März 1996
16. Juni 1996
18. Jänner 1997
9. April 1997
30. Oktober 1998
3. Oktober 1999 |
|
2000 bis 2013Jahre in der Opposition2000 ist die Sozialdemokratie erstmals seit 30 Jahren nicht mehr in der Regierung vertreten. Schüssel bildet als drittstärkste Kraft mit Jörg Haider eine Koalition und verdrängt so die stimmenstärksten Sozialdemokraten auf die Oppositionsbank. Nach sechs Jahre schwarz-blau-orange führt Alfred Gusenbauer die SPÖ wieder zur stärksten Partei. 2008 kündigt die ÖVP wiedermal die Regierungszusammenarbeit auf und bei einer Neuwahl wird die SPÖ wieder stärkste Partei und stellt mit Werner Faymann den Bundeskanzler. |
|
|
|
29. April 2000 Am 36. Ordentlichen Bundesparteitag in Wien-Oberlaa legt Viktor Klima den Parteivorsitz zurück. Alfred Gusenbauer, der erst wenige Wochen davor zum SPÖ-Bundesgeschäftsführer bestellt worden war, wird zum neuen Vorsitzenden gewählt. In seiner zukunftsweisenden Rede proklamierte Gusenbauer den Neustart für seine Partei und positionierte die Sozialdemokratie als sachlich orientierte Oppositionspartei mit dem klaren Ziel, die Regierungsverantwortung zurückzuerobern.
6. April 2000
24. November 2002 |
|
2000 bis 2006
In der Zeit von 2000 bis 2006 kann die SPÖ den Unmut der Bevölkerung über die schwarz-blaue Regierung für sich nutzen. Bei 17 Wahlen in Folge konnten, oftmals sogar zweistellige, Zugewinne gefeiert werden. In den traditionell ÖVP-dominierten Bundesländern Salzburg und der Steiermark können sich die SPÖ-Kandidaten Gabi Burgstaller bzw. Franz Voves im Rennen um Platz Eins im Land durchsetzen. Die SPÖ stellt erstmals in der Österreichischen Geschichte vier Landeshauptleute. |
|
Wahl 2006: Die SPÖ wird
wieder stärkste Kraft Anfang 2006 deuten alle Umfragen auf einen deutlichen Sieg der SPÖ hin. Die zu Beginn des Jahres noch sicher scheinende Führung schmilzt jedoch rapide dahin, als der Kriminalfall rund um die Gewerkschaftsbank BAWAG aufgedeckt wird. Die Partei muss sich zahlreichen Vorwürfen stellen. Alfred Gusenbauer reagiert schnell und setzt in einem viel diskutierten Schritt eine deutliche Trennung zwischen ÖGB und SPÖ durch. Im Frühjahr startet die SPÖ daher aus einer äußerst schwierigen Ausgangsposition in den Wahlkampf für die Nationalratswahlen 2006. In einem engagierten, themenorientierten Wahlkampf kann die SPÖ unter dem Motto "Neue Fairness braucht das Land" mit ihren Konzepten für eine sozialere, gerechtere Politik überzeugen. Am Wahlabend des 1. Oktobers 2006 geschieht, was einige politische Beobachter nicht für möglich gehalten haben: Die SPÖ wird wieder stärkste Kraft in Östereich. Die ÖVP mit Wolfgang Schüssel an der Spitze fährt mit einem Verlust von acht Prozentpunkten eine historische Niederlage ein. Trotz der Blockadeversuche seitens der ÖVP gelang es der SPÖ-geführten Regierung dennoch, in zwei Jahren wichtige sozialdemokratische Reformen umzusetzen. |
|
7. Juli 2008 Dennoch verschlechterte sich die Stimmung in der Koalition, so lehnte etwa die ÖVP die Forderung Gusenbauers nach einer Steuerreform zur Entlastung des Mittelstandes ab. Am 7. Juli 2008 kündigt ÖVP-Vizekanzler Molterer die Regierungszusammenarbeit auf - damit steuert die ÖVP das Land zum dritten Mal nach 1995 und 2002 in vorgezogene Neuwahlen. Die SPÖ geht mit Werner Faymann an der Spitze in die Wahlauseinandersetzung. Alfred Gusenbauer kündigt an, nicht mehr für die Wahl kandidieren zu wollen. |
|
In der SPÖ übernahm Infrastrukturminister Werner Faymann den Parteivorsitz von Alfred Gusenbauer, was im August, wenige Wochen vor den vorgezogenen Neuwahlen, bei einem Parteitag in Linz dann offiziell vollzogen wurde. | |
28. September 2008 Bei den Nationalratswahlen am 28. September 2008 erholte sich die SPÖ von einem dramatischen Umfragetief und erreichte mit 29,3 % der Stimmen wieder den 1. Platz mit deutlichem Abstand vor der ÖVP (26 %), deren Obmann Wilhelm Molterer daraufhin den Platz für Josef Pröll freimachte. |
|
2. Dezember 2008 Bei den darauf folgenden Regierungsverhandlungen einigten sich SPÖ und ÖVP auf die Bildung einer Koalition, die am 2. Dezember 2008 von Bundespräsident Heinz Fischer angelobt wurde. Zum neuen Bundeskanzler der Republik Österreich wurde SPÖ-Vorsitzender Werner Faymann ernannt. Neuer Gesundheitsminister wird der Gallneukirchner Alois Stöger. |
|
Die ersten Jahre der Koalition unter Bundeskanzler Werner Faymann waren unter anderem davon geprägt, die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise abzumildern. In Österreich gelangen wichtige Schritte bereits im Herbst 2010. Die SPÖ konnte einen sozial gerechten Budgetkurs durchsetzen, der die Sanierung für die Bevölkerung um vieles weniger scharf ausfallen ließ als in den meisten anderen Staaten. | |
Fragen der Gerechtigkeit setzt Bundeskanzler Faymann auf seiner politischen Agenda nach ganz oben. So gehört der österreichische Bundeskanzler auch in Europa zu jenen, die als Vorreiter für eine schärfere Regulierung der Finanzmärkte und insbesondere die Finanztransaktionssteuer kämpfen. | |